Angesichts der sich abzeichnenden Bevölkerungsentwicklung unserer Region in den nächsten Jahren, der vorhandenen Wohnungsangebote sowie der zu erwartenden Eigentumsbildung ist die Frage zu stellen, wie sich die Wohnungsgenossenschaft Hüttental eG in den kommenden Jahren voraussichtlich weiterentwickeln wird.

Fast fünf Jahrzehnte galt das Wohnen – trotz Wellenbewegungen – als Wachstumsmarkt. Die 1990er-Jahre brachten die Trendwende. Wie ganz Westdeutschland wies auch die Region Siegen vor allem ab den Jahren 1990 bis 1993 erhebliche Nettozuwanderungen auf. Die positive Bevölkerungsentwicklung unserer Region wurde deutlich geprägt durch die Zuwanderung von Menschen aus den osteuropäischen Gebieten, aber auch aus dem übrigen europäischen Ausland. Diese Zuwanderungen führten allein bis 1993 in der Stadt Siegen zu einem Bevölkerungszuwachs von ca. 5.700 Personen. Bis Ende 1998 waren davon bereits schon wieder fast 1.900 Personen in andere Regionen umgezogen. Bezogen auf Nordrhein-Westfalen ergab sich damit eine unterdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung.
Neuesten Untersuchungen zufolge wird die Bevölkerungszahl in Siegen – gemessen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2020 – durch den Zuzug ausländischer Mitbürger vermutlich stabil bleiben.

Bedarfsdruck am Wohnungsmarkt

Aufschluss über den Bedarfsdruck am Wohnungsmarkt gibt auch die Veränderung der Wohnungsleerstände im Zeitablauf: So urteilten Fachleute, dass aus der Sicht der Unternehmen die Situation auf dem Wohnungsmarkt alles andere als zufriedenstellend sei. In vielen Bereichen fehlt es bereits heute an günstigem sozialgebundenen Wohnraum für größere Bevölkerungsschichten. Andernorts zeigt sich in gering besiedelten Gebieten ein Überhang an Wohnraum, der unweigerlich auch zukünftig leerstehend bleiben wird. Im Siegerland haben wir, entgegen dem bundesweiten Trend, derzeit noch einen relativ ausgeglichenen Wohnungsmarkt, allerdings mit leicht negativen Tendenzen.
1987 gab es in Siegen ca. 600 leerstehende Wohnungen. Bis 1998 hatte sich dieser Bestand auf gut 1.100 Wohnungen erhöht. Diese Zahlen haben sich bis heute wieder verringert. Allerdings musste die Stadt Siegen auch den Abzug des belgischen Militärs verkraften. Allein von Angehörigen des Militärs wurden bis 1987 noch gut 600 Wohnungen belegt, die in den 1990-er Jahren dem freien Wohnungsmarkt zugeführt wurden Nicht zuletzt durch die Veränderungen bzw. die Erweiterung der Universität Siegen, Stichwort ‚Campusentwicklung‘, ist weiterer Bedarf an Wohneinheiten zu erwarten. Grundsätzlich ist abzusehen, dass zukünftig die Zahl der Ein-Personen-Haushalte weiter zunehmen wird; der Trend zum Single-Haushalt macht auch vor der Region Siegen nicht halt. Dies führt in der Konsequenz zu einer etwas stärkeren Nachfrage nach kleineren bezahlbaren Wohnungen.
Der demografische Wandel in unserer Gesellschaft trägt ebenfalls wesentlich zu einer veränderten Wohnungsmarktsituation und Nachfrage bei.

Bevölkerungsentwicklung im Siegerland

Bezogen auf die Stadt Siegen wird bis zum Ende des Jahres 2025 der Anteil der Bevölkerung vermutlich stabil bleiben oder sogar leicht ansteigen, die Nachfrage Einzelner nach geeignetem Wohnraum wird jedoch zunehmen. Hier sieht die WGH gute Chancen, auch in Zukunft mit ihrem ausgewogenen Angebot an Wohnungen in allen Preisklassen richtig aufgestellt zu sein.
Bereits seit geraumer Zeit verfolgt die WGH die Entwicklungen am Wohnungsmarkt mit großem Interesse. Durch die immer wieder neu errichteten Mietwohnhäuser oder den Zukauf geeigneter Objekte schöpft unsere Genossenschaft die Möglichkeiten einer Bestandsanpassung und Optimierung der Wohneinheiten im Hinblick auf die heutigen Anforderungen an gute Wohnkonzepte konsequent aus. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.

Ein Schwerpunkt unserer heutigen Arbeit liegt in der Werterhaltung und Wertverbesserung unserer Liegenschaften. Jahr für Jahr investiert die WGH fast zwei Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung des Haus- und Wohnungsbestands. Energieeinsparung und Energieeffizienz lassen sich nicht nur in neu errichteten Niedrigenergiehäusern, sondern auch in den vorhandenen Bestandsbauten gut realisieren.
Dabei spielen neben den gesetzlichen Anforderungen auch die Wünsche unserer Mieter eine wichtige Rolle.
 

Zukunftsorientiertes Wohnen

Die WGH legt Wert darauf, dass sowohl bei Neubaumaßnahmen als auch bei den umfangreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsprogrammen heimische Unternehmen zum Zuge kommen. Eine langjährige, ausgewogene Zusammenarbeit mit dem heimischen Handwerk sichert der WGH eine schnelle und sorgfältige Ausführung der vielfältigen, zahlreichen Arbeiten. Und: Diese Kooperation leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Region und zur Sicherung der heimischen Wirtschaft.
Vor dem Hintergrund eines ständig zunehmenden Alterungsprozesses in unserer Gesellschaft kommt dem Bau bzw. der Bereitstellung von barriere- und schwellenfreien Wohnungen – also Wohnungen, die zum Beispiel auch für gehbehinderte Menschen zugänglich sind – eine besondere Bedeutung zu. Die weitere Schaffung solchen Wohnraums ist für die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens ebenfalls von besonderem Interesse.
So kann es nur folgerichtig sein, dass bei der Bearbeitung des Haus- und Wohnungsbestands auch dem Thema „Zukunftsorientiertes Wohnen“ ausreichend Beachtung zu schenken ist.
Uns ist es wichtig, auch unseren jüngeren Bevölkerungsschichten adäquaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Die Jugend hat heute ganz andere, neue Ansprüche an unser Unternehmen als noch vor einigen Jahren. Junge Menschen müssen mehr denn je aus beruflichen Gründen flexibel und mobil sein. Dennoch ist es auch ihr Anliegen, guten Wohnraum zu fairen Preisen zu beziehen.
Die WGH ist trotz ihres „betagten Alters“ von mehr als 120 Jahren ein „junges“ Unternehmen geblieben. Ein hochmotiviertes Team trägt täglich zum Erfolg der WGH bei.